„Dein Akzent passt nicht ins Büro“ – Citizen Science gegen blinde Flecken

Diskriminierung passiert nicht nur laut, sondern oft leise – in Blicken, Bemerkungen oder „kleinen“ Witzen. Genau hier setzt das Citizen-Science-Projekt „Diskriminierung gemeinsam erforschen“ an. Im Wissenschaftsradio spricht Hannah Jutz mit den Sozialwissenschaftlerinnen Clara Holzinger und Anna-Katharina Draxl darüber, wie Forschung glaubwürdiger wird, wenn Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen mitforschen. Radieschen Redakteurinnen Julia Redhammer und Helene Brunner waren beim Abschlussworkshop des Projekts vor Ort und haben sich den Citizen Science Prozess vor Ort angeschaut.

Die Citizen Scientist mit den Projektleiterinnen

Die Basis: Interviews aus einem früheren Projekt zur Dequalifizierung mit Menschen aus Osteuropa, die in Österreich leben und arbeiten. Statt nur Expert*innen lesen zu lassen, wurden Passagen gemeinsam mit Citizen Scientists zeilenweise interpretiert – diskutiert, hinterfragt, ergänzt. So werden blinde Flecken und Hierarchien sichtbar, die entstehen, wenn hauptsächlich weiße, in Österreich sozialisierte Forschende Daten erheben und deuten.

Das Ergebnis: neue Perspektiven auf rassistische Diskriminierung, auf Emotionen zwischen Wut, Trauer und Widerstand – und auf Strategien, wie Betroffene Handlungsmacht zurückholen. Die Folge zeigt, wie Bürger*innenforschung nicht nur Daten, sondern Debatten verändert.

? Hör rein, wenn du wissen willst, wie Forschung auf Augenhöhe funktioniert – und warum Diskriminierung erst sichtbar wird, wenn Erfahrung und Evidenz zusammenkommen.
Mehr zu Citizen-Science-Projekten in Österreich.