Das österreichische Lesedilemma

Written by on 7. Dezember 2015

Fast eine Million Menschen können in Österreich nur schlecht oder gar nicht lesen. Analphabetismus in einem der wohlhabendsten Länder der Welt? Klingt verrückt, ist es aber nicht. Maximilian Ziegler und Jonas Dormann haben für die Tonwerkstatt nachgefragt. 

Im ersten Beitrag hat sich Maximilian Ziegler auf den Weg in die Wiener Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz gemacht, um dort mit Gerlinde Böhm von der Kinder- und Jugendabteilung Kirango Kinderplanet zu sprechen. Ein Patentrezept zur Lösung des Lesedilemmas hat sie zwar auch keines, aber dennoch weiß sie, was der Hauptgrund für die grassierende Lesefaulheit in Österreich ist: Die immer weiter verbreiteten anderen Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten. Ob Fernsehen, Smartphones oder Tablets. Alle klingen sie auf den ersten Blick bunter, heller und spannender als ein einfaches Buch. Auch Eltern leben ihren Kindern immer stärker diese Mentalität vor, was meist dazu führt, dass diese von selbst gar nicht erst auf die Idee kommen, mit dem Lesen zu beginnen.

Mittlerweile kann rund ein Viertel der österreichischen Kinder und Jugendlichen nur unzureichend lesen. Dabei zieht sich das Problem durch alle Gesellschaftsschichten. Ein Alleinschuldiger für die Misere lässt sich nicht ausmachen, vielmehr greift eine Vielzahl an Faktoren ineinander. In der Schule, bei den Eltern oder durch den Freundeskreis: Jedes Kind hat einen Berg an Möglichkeiten, die Vorzüge eines guten Buches kennen zu lernen. Dennoch beschränken sich die meisten auf die Pflichtlektüre in der Schule. Fernseher, Smartphone und Tablet sind eben doch spannender.

Für den zweiten Beitrag hat sich Jonas Dormann zur Internationalen Buchmesse „Buch Wien“ am Wiener Messegelände aufgemacht. Dort hat er den Schauspieler & Autor Roman Kollmer, Joanna Storm vom G&G – Verlag und Anna Stacher-Gfall vom Jungbrunnen – Verlag getroffen.

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