Heilung mit Placebos

Written by on 7. Juni 2017

Einbildung, Selbstheilung, Wunder? Der Placebo-Effekt ist für viele Ärzte ein Wundermittel. Der Patient profitiert von einer Behandlung, die ihm eigentlich gar nicht helfen sollte, weil der korrekt dosierte Wirkstoff fehlt oder die verwendeten Handgriffe keine therapeutische Relevanz haben. Lena Groschupf hat sich umgehört.

Auch bei Schülerin Eleana Novak kommen Placebos zum Einsatz. In ihrer Kindheit war eine Lade im Küchenschrank immer voll mit Globuli-Flaschen. Obwohl Eleana inzwischen weiß, dass sich in den Fläschchen nur Placebos befinden, wirken die Globulis nach wie vor. Frau Doktor Hilde Jawad-Estrak, eine Wiener Psychotherapeutin, verweist auf mehrere Faktoren, die den Effekt von Placebos bewirken können. Die Beziehung zwischen Arzt und Patient, die Begleitumstände und die Erwartungen des Patienten an die Begegnung, können für den Erfolg einer Behandlung wichtig sein. Der wichtigste Faktor sei aber – und da sind sich die meisten einig – dass der Behandelte an die Wirkung jener Medikamente glaubt.

Klassische Anwendungsgebiete des Placebo-Effekts sind laut Mag. Claudia Smöch, einer Apothekerin aus Wien, die Homöopathie, Schüssler-Salze oder auch Bachblüten. „Man sollte diese Therapieansätze jedoch nicht gleich als unwirksam abstempeln“, erklärt Frau Mag. Smöch. „Ich denke, dass jeder seine Meinung darüber im Selbstversuch bilden muss.“ Im Zweifelsfall kann noch immer auf die Schulmedizin zurückgegriffen werden.

 

 

Weiterführende Infos:

Placebos auf Netdoktor

Placebos im Psychologie-Lexikon

 

Foto: (c) Lena Groschupf

 


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