Müll in der Stadt Wien

Written by on 15. November 2017

Das Thema Müll ist nicht das attraktivste Thema, aber dennoch ein sehr wichtiges. Jeder von uns produziert Müll täglich, er wird weggeworfen, abgeholt und schließlich verbrannt oder wiederverwertet. Manche versuchen sogar überhaupt keinen Müll selbst zu produzieren. Unsere Reporterinnen Leyla Lausch und Daniela Löffelberger sind dem Thema Müll in Wien auf den Grund gegangen. 

Jede Wienerin und jeder Wiener produzieren pro Jahr etwa 600 Kilogramm Müll. Multipliziert man diese Zahl mit den fast 2.000.000 Einwohnern Wiens so erhält man eine zehnstellige Zahl, jenseits seiner Vorstellungskraft. Ein riesen Müllberg nur aus Haushaltsabfällen, Industrieabfall und ähnliches sind noch nicht eingerechnet. Diese Menge an Abfall bedeutet eine große logistische Herausforderung, vor allem für jene, deren Job es ist den Müll von A nach B zu transportieren. In Wien ist dafür die MA 48 verantwortlich. Etwa 250 Müllautos und 600 Menschen sind jeden Tag im Einsatz um den Müll von den Konsumenten und KonsumentInnen in die Deponien, Verbrennungsanlagen und Sammelstellen zu bringen. Obwohl Wien und Österreich mit der Menge an Müll die pro Jahr produziert wird über dem EU Durchschnitt liegt, sind vor allem die Wienerinnen und Wiener in der Mülltrennung sehr fleißig. Mehr als die Hälfte des Mülls, der in den Wiener Haushalten anfällt wird getrennt gesammelt, weiß David Laner, Projektleiter im Bereich Abfallwirtschaft an der Technischen Universität in Wien.

Angesichts der vielen Probleme, die vor allem für die Umwelt durch die riesigen Mengen an Müll entstehen hat sich inzwischen eine Gruppe an Menschen gebildet, die versuchen vollkommen ohne Müll zu leben. Zero Waste nennt sich die Bewegung, die derzeit vor allem unter jungen Menschen immer mehr Anklang findet. Eine von ihnen ist Annemarie Miesbauer. Seit mehr als einem Jahr lebt sie mit ihrer Familie so gut wie ohne Müll. Dazu bewegt hat sie eine Fernsehdokumentation: „Ich habe gesehen wie der Müll unsere Erde verschmutzt und unseren Körper auch beeinflusst durch Hormone und dergleichen. Da habe ich von einer Minute auf die andere beschlossen, dass ich da nicht mehr mitmachen möchte“, erzählt Miesbauer. Etwa ein Jahr hat für Annemarie die Umstellung gedauert. Selbst mit Baby ist das Leben mit Müll möglich. Statt herkömmlichen Windeln werden im Hause Miesbauer ganz einfach waschbare Stoffwindeln verwendet, ganz nach dem Motto: no excuses. Der Müll, den ihre ganze Familie in den letzten zwei Jahren produziert hat passt in ein Einmachglas.

Egal ob bei der Mülltrennung oder bei der vollkommenen Müllvermeidung, der Umweltschutz steht bei diesem Thema im Mittelpunkt. Denn jeder einzelne von uns kann ohne großen Aufwand einen erheblichen Teil zum Wohl unseres Planeten und unseres Klimas beitragen.

Foto: © Daniela Löffelberger


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