Pommes-Verordnung trifft Österreichs GastwirtInnen

Written by on 28. März 2018

Der Stoff Acrylamid steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Er entsteht beim Frittieren, etwa bei Pommes Frites. Die EU hat deshalb eine neue „Pommes-Verordnung“ ins Leben gerufen. „Start Me Up“ spricht mit Gastronom Günter Kitzler vom Restaurant Himmelpforte, wie er mit dieser und anderen Verordnungen umgeht. Was er zum „Doch-Nicht-Rauchverbot“ sagt und wie man sich im Alltag als Gastronom motiviert. 

Allergenverordnung, Pommes-Verordnung, Thema „Rauchverbot“. Gastronom Günter Kitzler hat in seiner langen Berufserfahrung im Lokal Himmelpforte in Wien schon einiges mitgemacht. Die neue „Pommes-Verordnung“ der EU schockt ihn da wenig. „Wir freuen uns schon auf die Kunden, die mit einem Farbtaferl kommen und die den Bräunungsgrad ihrer Pommes vergleichen“ lacht er. Vor einer „Frittenpolizei“, wie es Ex-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprächter formuliert hat, fürchtet sich Günter Kitzler nicht.

Allerdings ist das Leben als Gastronom alles andere als einfach. Die Bürokratie macht es Kitzler dabei besonders schwer. „Es ist ein permanentes Hickhack mit Ämtern. Man hat gar nicht mehr Zeit, sich um das Wesentliche zu kümmern, sprich den Kunden. Man ist schon mehr damit beschäftigt, neue Verordnungen herauszusuchen und zu kontrollieren, ob man eh keine Strafen bekommt“, sagt er.

Im Mittelpunkt dabei: Die Odyssee ums Rauchverbot – ein mindestens so heiß diskutiertes Thema wie die dritte Piste für den Flughafen Wien, die das Bundesverwaltungsgericht nun unter Auflagen genehmigt hat (die GegnerInnen geben sich aber nicht geschlagen). – Was das komplette Rauchverbot betrifft, wurde dieses im Nationalrat, was die Gastronomie betrifft, gekippt. Dafür dürfen Tabakprodukte künftig nicht mehr an Personen unter 18 verkauft werden. Außerdem wird das Rauchen in Autos mit 1. Mai untersagt, wenn Jugendliche (Minderjährige) mitfahren. Im ersten Monat werde kontrolliert und abgemahnt, ab 1. Juni wird gestraft, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums gegenüber der APA. – „Beim Essen muss es wirklich nicht sein, dass geraucht wird,“ sagt Kitzler. „Aber Fakt ist: Jeder Gast ist mündig. Es sollte beim Gast und beim Wirt liegen, das zu entscheiden.“ Burn-Out gefährdet hält sich Günther Kitzler jedenfalls nicht: „Da hat mir die Zeit dazu gefehlt.“ Aber der Gastronom hat auch Tipps, wie man sich selbst bei der stressigen Arbeit motiviert und mental gesund halten kann.

ExpertInnen-Tipps zum Thema „Burn-Out“ kommen in dieser Sendung auch von Start-Up Expertin Kasia Greco. Welche kleinen Impule kann ich in der Arbeit setzen, damit es mir und meinem Team besser geht? Welche Seminare werden gefördert, damit ich und MitarbeiterInnen auch einmal durchschnaufen können? „Es wird nicht funktionieren, eine Stunde glücklich Familienmensch zu sein, dann zehn Stunden glücklich im Geschäft zu stehen und dann wieder glücklich Sport zu machen, seine Freunde zu sehen und dabei auch noch gut auszusehen!“ so Greco. (Anm.: In diesem Zusammenhang ist eine aktuelle Untersuchung der ArbeiterInnen-Kammer – der AK – interessant. Knapp die Hälfte der KellnerInnen will den / die ArbeitgeberIn oder den Job wechseln, so der Arbeitsklima-Index der AK. Ein Viertel der Beschäftigten klage über unregelmäßiges Gehalt, nur 38 Prozent „können gut von ihrem Lohn leben“. Fast ein Drittel ist mit der sozialen Absicherung unzufrieden.) Was dagegen funktioniert, sagt sie in der Sendung.

Außerdem: Unser Redakteur Michel Mehle und Eva Schmidt, Studentin an der FHWien der WKW, gehen in die Lehre. Quinten von der „Speedy Potato“ zeigt den beiden, wie man die besten (und gesündesten) Pommes Frites macht! Wer es am Ende am besten kann und ob das zu Hause auch geht? Ihr hört es im Podcast!


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