Science Busters starten „Game of Thrones“-Show

Written by on 24. Januar 2017

Er könnte einer der Wissenschafts-Shooting-Stars des Jahres werden: Martin Moder, Buchautor und Molekular-Biologe, ist bald mit Österreichs bekanntester Wissenschafts-Kabarettgruppe, den Science Busters, unterwegs. In der neuen Show dreht sich alles um die erfolgreiche Fantasy-Serie „Game of Thrones“.  Moder im Talk über seine spannenden Projekte.

Mit seinen Verkleidungen und dem Zugang, Forschungsthemen auf unterhaltsame Weise zu präsentieren, konnte Martin Moder bereits punkten. Wissenschaftlich befasst er sich am Zentrum für Molekulare Medizin in Wien mit der Genetik und der Biologie. Beim Science Slam 2014, einem Wettbewerb, verkleidete er sich als Fliege und wurde prompt Europameister. Sein Halloween-Feier-Outfit als Krieger „Khal Drogo“ (Figur aus „Game of Thrones“) gefiel Martin Puntigam, dem Mastermind der Science Busters, auf Facebook so gut, dass die Idee entstand, mit Moder eine Show zu dieser Mittelalter-Fantasy-Serie zu machen. Moder bekennt allerdings: „Ich habe noch keine einzige Folge von ,Game of Thrones‘ gesehen. Es ist jetzt quasi mein Bildungsprojekt, dass ich mir das, bis die Sache richtig los geht, aneigne.“ All zu viel Zeit hat er freilich nicht mehr: Schon heuer soll die neue Showreihe der Science Busters begonnen.

Als Buchautor ist Martin Moder mit dem Werk „Treffen sich zwei Moleküle im Labor“ (Ecowin-Verlag) erfolgreich. Eines der spannenden Themen darin: Was passiert in unserem Körper an chemischen Prozessen, wenn wir uns verlieben? Moder: „Wenn man mal akzeptiert, dass wir ein Produkt sind, dann muss man sagen, dass unsere Erfahrungen und Gefühle auch zurückzuführen sind auf genetische und physikalische Faktoren. Das macht es aber nicht weniger großartig. Es riecht eine Blume nicht weniger gut, nur weil ich weiß, dass sie Blumen anlocken will und dass das letztlich Chemikalien sind. Es macht wahnsinnig viel aus, wenn man versteht, was diesen Dingen zugrunde liegt. Das Gefühl der Liebe, der Anziehung ist etwas, was für uns real ist. Insofern kann keine wissenschaftliche Erkenntnis die Magie rauben.“

Das Thema „Genetik“ ist stets brisant – nicht zuletzt durch die weltweit erstmals erteilte und umstrittene Erlaubnis in Großbritannien, dass in Labors Embryonen mit dem Erbgut dreier Menschen erzeugt werden. Dies soll Frauen eine Schwangerschaft ermöglichen, ohne dass sie bestimmte Erbkrankheiten an ihre Kinder weitergeben. Zudem ist es WissenschaftlerInnen gelungen, die biologische Uhr von menschlichen Zellen zurückzudrehen, also den Alterungsprozess umzukehren. Ein Spiel mit Risiken, u. a. deshalb, weil diese Methode bei einer fehlerhaften Dosierung die Teilungsrate der Zellen in die Höhe schrauben kann und die Gefahr besteht, dass sich das Gewebe in einen Tumor verwandelt. – Über ein anderes spannendes und kontrovers diskutiertes Thema, nämlich die Gentechnik in der Lebensmittelproduktion und die künstliche Fleischproduktion aus der Zellkultur, spricht Moder in der Sendung. „Ich glaube, dass das sehr bald möglich ist. Da ist dann die Frage: ,Wollen wir es?'“ Beispiel: Die Züchtung von Hühnern. Moder: „Da kann man sich die Frage stellen, ob es nicht sinnvoller wäre, anstatt ganze Hühner zu züchten nur das Stück Fleisch zu züchten, dass ich eigentlich haben will. Ohne Kopf, ohne Füße, ohne Federn.“ – Außerdem in der Sendung: Folge 2 der „ForscherInnen-WG“ mit dem großen Love-Check. Diesmal gehen Studierende, die in einer WG leben, ihrem Liebesleben auf die Spur …

Credit: Privat

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