„Sternstunden“-Gäste im Wissenschaftsradio

Written by on 21. Februar 2017

Als Mitglied der berühmten Wissenschaftskabarettgruppe „Science Busters“ ist er bekannt und wird bald auch in einer „Game of Thrones“-Show zu sehen sein: Astronom Florian Freistetter im Talk über die „unwissenschaftliche Astrologie“ und Asteroidenbier. Außerdem: Alexandra Kautzky-Willer, die Wissenschaftlerin des Jahres, über ihre Forschungen dazu, wie Frauen und Männer Krankheiten unterschiedlich erleben.

Die Mittelalter-Fantasy-Serie „Game of Thrones“ erweist sich für die Science Busters als wahre Fundgrube für Bühnenprogramme, erzählt Astronom Florian Freistetter (im Bild), den wir kurz vor einem Auftritt im Wiener Stadtsaal treffen. So könne etwa der Frage, warum die „Jahreszeiten“ in der Serie “ so seltsam“ seien, „warum dieser komische Winter kommt“, astronomisch nachgegangen werden, erklärt Freistetter. Oder: „Warum gibt es dort Drachen? Wie können Drachen existieren, wie funktioniert deren Biologie? Das sind Fragen, die Biologen beantworten können.“ Der Experte für Asteroiden erläutert auch auf humorvolle Art, warum Bier in seiner bekannten Form ohne diese Kleinplaneten undenkbar ist.  – Weitere Themen im spannenden Talk sind das neue Satelliten-Navigationssystem Galileo und Erkenntnisse zum Mars – gerade hat die Europäische Weltraumbehörde spektakuläre Fotos vom Nordpol des Marses mit vielen Schluchten veröffentlicht. (Zudem haben Forschende sieben erdähnliche Planeten bei einem roten Zwergstern in unserer kosmischen Nachbarschaft entdeckt.) Aber auch die Astrologie (Horoskope), die immer wieder mit der Astronomie verwechselt wird, ist Thema. Freistetter: „Die Astrologen behaupten immer von sich selbst, sie würden eine Wissenschaft betreiben, tun das aber nicht. Astrologie ist Unsinn und Aberglaube.“ Auch wenn Freistetter klar zwischen Astrologie und Astronomie unterscheidet, steht fest, dass er mit den „Science Busters“ Sternstunden auf der Bühne darbietet und die Ideen für neue Programme nicht so schnell ausgehen dürften. Aktuell sind die „Science Busters“ jeden Dienstag um 22.55 Uhr in ORFeins zu sehen. – Dass das Thema „Weltraum“ spannend bleibt, dafür sorgen mittlerweile auch Roboter, die aus dem All twittern. Den Botschaften des Rovers „Curiosity“, der seit 2012 auf dem Mars nach Leben sucht, folgen 3, 6 Millionen Menschen auf Twitter – das Social-Media-Team der Weltraum-Behörde NASA dahinter leistet ganze Arbeit und liefert Sternstunden des perfekten Marketings. Zudem plant die Firma SpaceX laut eigenen Angaben bereits im Jahr 2018, zwei TouristInnen Richtung Mond (Umrundung) zu schicken, beide hätten bereits eine „erhebliche Anzahlung“ dafür geleistet.

Der Tod von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser mit nur 53 Jahren an Unterleibskrebs erschüttert aktuell die Öffentlichkeit und hat in der Politik über die Parteigrenzen hinweg Betroffenheit ausgelöst. Dies rückt das Thema Medizin in den Fokus. – Mit dem speziellen Gebiet der Gendermedizin befasst sich Alexandra Kautzky-Willer, die an der Medizinischen Uni Wien arbeitet, zur Wissenschaftlerin des Jahres gewählt wurde und damit eine persönliche Sternstunde erlebt. Sie forscht darüber, wie Frauen und Männer Krankheiten unterschiedlich erleben, Hauptgebiete sind u. a. Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht und Diabetes. „Diabetes ist eine Volkskrankheit, die extrem viele Leute betrifft und zunimmt. Teilweise wird von einem Tsunami gesprochen“, schildert Kautzky-Willer. Diabetes betreffe zudem alle Organfunktionen und Komplikationen in Bezug auf Augen, die Niere und die Gefäße. „Es besteht ein höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, der Nummer-1-Todesursache bei uns in Europa, aber auch weltweit“, so Kautzky-Willer. Besonderen Einfluss bei Krankheiten nehmen Hormone („Stoffe“): „Viele Krankheiten sind sehr unterschiedlich in der Zeit, wo die Sexualhormone den größten Einfluss nehmen. Das bedeutet, zwischen Pubertät und Menopause (Anm.: „Aufhören der Monatsblutung“)“, erklärt die Forscherin.

Am Freitag, dem 7. April 2017 (Welt-Gesundheitstag), liest Alexandra Kautzky-Willer aus einem Ratgeber-Buch zum Thema Diabetes in Wien (Thalia-Buchhandlung, Mariahilfer Str. 99, 6. Bezirk)  – weitere Details zur Veranstaltung: https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/events/detail/event/weltgesundheitstag-2017/

Was sie von Alice Schwarzers Magazin „Emma (feiert heuer sein 40jähriges Bestehen) hält und wie sie die mögliche Ansiedelung der EU-Arzneimittelagentur (u. a. zuständig für die Zulassung von Medikamenten) in Wien sieht, ist in der Sendung zu hören. – Höhenflüge in der Wissenschaft macht derzeit auch Moderator Andreas Jäger, der für seine ORFIII-Sendung „Quantensprung“ WissenschaftlerInnen wie Anton Zeilinger trifft. Wir haben ihn bei einem Dreh backstage begleitet und mit ihm einen „Fake News“-Check (zu einer falschen Nachricht) gemacht. – Also: „Sternstunden“-Gäste im Wissenschaftsradio!

Link zu den „Science Busters“: http://www.sciencebusters.at/

Das „Wissenschaftsradio“ berichtet von der Gala zur Verleihung der Preise für die Wissenschaftsbücher des Jahres – der Podcast zum Nachhören:


Der Podcast der Sendung mit Alexandra Kautzky-Willer & Florian Freistetter zum Nachhören:

Credit: ORF / Hans Leitner 


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