Jüdisches Leben in Österreich

Written by on 3. November 2021

Das Leben von Jüdinnen und Juden in Österreich ist geprägt von gelebten Traditionen, Erinnerungskultur und neuem Selbstverständnis, abseits von Klischees. Gleichzeitig steigt der Antisemitismus, nicht zuletzt durch das Aufflammen von Verschwörungsmythen durch die Corona-Pandemie.

Zahlreiche Museen, Bibliotheken, Gedenkstätten, Projekte und Aktionen fördern in ganz Österreich die Auseinandersetzung mit der österreichisch-jüdischen Kultur und Geschichte. Die Jüdisch österreichische Geschichte wird bestimmt von Duldung, Verfolgung, Schoah und Versöhnung. Trotz allen Bemühungen ist Antisemitismus in der heutigen österreichischen Gesellschaft noch immer ein Problem. Warum steigt Antisemitismus in Österreich wieder und wie fühlt sich ein Leben als Jüdin in Wien an? Diesen Fragen ist Nadine Mittempergher nachgegangen. Um Antisemitismus entgegenzuwirken, ist ein laufender Dialog nötig. Die Abteilung Jugend und Kultur der Israelitischen Kultusgemeinde (IGK Kultur) fördert in diesem Sinne Projekte, die den Austausch zwischen Jüdinnen und Juden mit der Mehrheitsbevölkerung fördern. In ihrem Podcast „Chuzpe – jung und irgendwie jüdisch“ beleuchtet Avia Seeliger das jüdische Leben abseits von Klischees. Seelinger kommt unter anderem im Interview im Katharina Prochart zu Wort, die sich in ihrem Beitrag mit jüdischer Kultur auseinandergesetzt.

Antisemitismus in Österreich

In Österreich können antisemitische Vorfälle bei der Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde bekannt gegeben werden. Diese veröffentlicht auch regelmäßig Berichte zu Antisemitismus. Das zentrale Ergebnis des Halbjahresberichts 2021 zeigt eine Verdoppelung der Vorfallzahlen im Vergleich mit dem Jahr davor. Physische Angriffe, viele Bedrohungen, Sachbeschädigungen und Massenzuschriften wurden gemeldet. Nadine Mittempergher spricht mit Victoria Borochov, Studentin der Judaistik und Vorstandsmitglied der Jüdischen Österreichischen Hochschüler:innenschaft, darüber, wie Antisemitismus ihren Alltag beeinflusst. Benjamin Nägele, Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, erklärt, warum Antisemitismus in Österreich steigt.

 

 

Jüdische Kultur in Wien

Das jüdische Wien von heute zeigt sich offen und vielfältig – koschere Supermärkte, jüdische Geschäfte und Lokale sind ein fixer Bestandteil des Wiener Stadtbildes. Wer mit dem Judentum in Kontakt treten möchte, erhält in Wien unzählige Möglichkeiten: Konzerte, Filmvorführungen, Lesungen oder Kurse am Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung schaffen Berührungspunkte mit der jüdischen Kultur. Welchen besonderen Beitrag solche Angebote zum kulturellen Austausch zwischen Jüd:innen und nicht-Jüd:innen leisten, weiß die freie Medienschaffende Avia Seeliger. Katharina Prochart hat sich auf die Spuren der jüdischen Kultur in Wien begeben und einen jiddischen Gesangskurs am Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung besucht.

 

 

Studiogespräch mit Bini Guttmann

Bini Guttmann ist Mitglied des Exekutivkomitees des Jüdischen Weltkongresses und ehemaliger Präsident der European Union of Jewish Students. Im Studiointerview mit David Hauschild spricht er über das jüdische Studierendenleben, Antisemitismus an österreichischen Hochschulen und seine Arbeit im Exekutivkomitee des Jüdischen Weltkongresses.

 

 

 

Bildcredit: ©Dnalor 01; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wiener_Stadttempel_-_Die_Tafeln_des_Dekaloges_2.jpg


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