Perspektive konstruktiver Journalismus

Written by on 29. Mai 2018

Ein schier unlösbarer Konflikt im Nahen Osten, die Flüchtlingskrise oder ein bevorstehender Kalter Krieg – die Welt ist grausam und schlecht. Diesen Eindruck erweckt ein Blick in die Nachrichten. Statt dem Aufzählen von Problemen stellt man Lösungsideen in den Mittelpunkt. Dieser Ansatz erfährt seit Jahren wachsende Bedeutung. Gleichzeitig erfordert es ein massives Umdenken unter Reportern und Redakteuren.

Apps für das Smartphone, mit deren Hilfe Blinde leichter den Weg zum Bus finden oder Schulklassen, die sich gegen Plastiktüten einsetzen wären Beispiele für konstruktiven Journalismus. Doch auch über Themen wie Krieg lässt es sich lösungsorientiert oder anhand von Fortschritten berichten. Einen Schritt weitergehen und eine aktivere Rolle innerhalb der Gesellschaft einnehmen – dabei gelten dieselben journalistischen Regeln wie kritische Distanz.

Die britische Journalistin Veronique Misitaen berichtet nach diesem Grundsatz und bildet seit fünf Jahre angehende Redakteure dahingehend aus. Für sie steht vor allem das Herstellen eines öffentlichen Diskurses im Vordergrund, indem die mitwirkenden Parteien versuchen, die andere Perspektive zu verstehen. Damit soll einer voranschreitenden Polarisierung der Gesellschaft entgegengewirkt werden. Ein weiterer Vertreter ist Kabarettist und Filmproduzent Werner Brix, der ein dementsprechendes Format ins österreichische Fernsehen bringen möchte.

Peter Saxer hat sich mit beiden über die Chancen des konstruktiven Journalismus unterhalten.

Foto: © skeeze (via pixabay.com)


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