Feministische Ökonomie

Written by on 30. Januar 2024

Etwa 60 Tage, also zwei Monate, arbeiten Frauen in Österreich gratis.
Wer sich jetzt fragt, hä? Wie kann das sein? Wer geht denn bitteschön arbeiten, ohne dafür bezahlt zu werden. Nennt man das dann nicht Ehrenamt?
Ihr seid zurecht überrascht.

In dieser Sendung des Wissenschaftsradios sprechen wir mit der Ökonomin Jana Schultheiß von der Arbeiterkammer über Feministische Ökonomie. Diese beschäftigt sich unter anderem mit geschlechtsbedingten Unterscheiden in Haushalten. Denn lange Zeit, wurde diese kleinste wirtschaftswissenschaftliche Einheit (Haushalt) als „neutraler“ Bereich gesehen. Tatsächlich finden aber auch innerhalb der Haushalte Machtdynamiken statt, mit denen auch Verteilungsfragen einhergehen. Die wohl bekanntesten Begriffe aus dem Bereich der Feministischen Ökonomie sind der „Equal Pay Day“, also jener Tag an dem  Männer bereits jenes Einkommen erreichen, für das Frauen bis Jahresende noch arbeiten müsse, und der Gender Pay Gap – also die Kluft zwischen den Gehälten von Männern und Frauen. Neben dem Einkommen untersuchen Forscher:innen auch die Zeitaufwendung von Frauen und Männern in Haushalten. Auch hier zeigt sich ein deutlicher geschlechtsgebundener Unterschied. Am deutlichsten kann man die Differenz am Zeitaufwand von unbezahlter Arbeit erkennen.

„Selbst wenn beide Partner:innen vollzeitbeschäftigt sind, übernehmen Frauen, laut aktueller Zeitaufverwendungserhebung der Statistik Austria, 64 Prozent der Kinderbretreuung.“- Jana Schultheiß

(c) Jana Schultheiß


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