Frauen in Wien

Written by on 14. Mai 2019

Die Feministinnen der ersten Welle feierten 1919 einen großen Sieg – das Frauenwahlrecht in Österreich. Dieses jährt sich heuer zum 100. Mal und dennoch hat das Thema Feminismus nicht an Relevanz verloren. Anna Martinovic hat die Genderforscherin Petra Unger dazu befragt und mit ihr über die heutige Frauenbewegung gesprochen. 

Der Feminismus ist heute noch so präsent, wie er vor 100 Jahren war. Weiterhin werden gleiche Löhne, Rechte und eine gleiche Gesellschaftsstellung für Frauen gefordert. Denn laut Statistik Austria liegt der Bruttostundenverdienst der Frauen 22 Prozent unter dem ihrer männlichen Kollegen. Berücksichtige man Faktoren wie Branche, Alter und Beruf, käme man auf knapp 14 Prozent. Die Differenz sei kein Verschulden der Frauenbewegung, sondern der Unternehmen. „Die Wirtschaft ist gescheitert. Sie haben es bis jetzt nicht geschafft die Frauen gleich zu bezahlen.“, erklärt die Geschlechterforscherin und Gründerin des Frauenspaziergangs Petra Unger.

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Ebenso spricht sich die derzeitige Regierung nicht nur gegen eine Quotenregelung aus. Auch das sogenannte Gendermainstreaming, eine Strategie zur Förderung der Gleichstellung, trifft häufig auf Kritik. Dies sei jedoch nicht der einzige Grund, warum sich die schwarz-blaue Regierung negativ auf die Frauenbewegung auswirke, meint Petra Unger. „Frauen sollen zurück an den Herd, Frauen sollen Kinder kriegen. Der Mann, der Alleinverdiener“, so die Genderforscherin.

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Das Frauenwahlrecht war ein großer Schritt für den Feminismus vor 100 Jahren, doch auch heute sei es möglich eine Veränderung zu bewirken. „Ich denke, dass es ein Zusammenspiel aus allen Faktoren ist. Dass Menschen sich zusammentun, dass Menschen darüber nachdenken ‚ wie könnte es besser gehen?“, so die Genderwissenschafterin. 

 

 

 

 


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