Die Motorsportszene in Österreich erfahren

Written by on 8. März 2016

600.000 Fotos – diese unglaubliche Menge haben Helmut Lackner, Mitarbeiter am Technischen Museum Wien, und sein Team durchforstet, um eine Online-Foto-Schau aus den besten Bildern zu erstellen. Zum Start der neuen Formel-1-Saison erzählt Helmut Lackner im „Wissenschaftsradio“ über die Herausforderungen dieses Projekts und wie sich die Motorsport-Szene in Österreich entwickelt hat. Er verrät auch, wie er die aktuelle Wikipedia-Diskussion sieht.

Dröhnende Motoren und Stars wie Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Sebastian Vettel, die in ihren Formel-1-Wagen wieder auf den weltweiten Strecken Vollgas geben: Wenn am 20. März die neue Formel-1-Saison startet, werden wieder zahlreiche ZuseherInnen im Fernsehen die Rennen verfolgen. Um den Rennen mehr Spannung zu verleihen, wird heuer ein neues Reglement eingeführt: In drei Phasen soll nach jeweils 90 Sekunden der am schlechtesten klassierte Fahrer ausscheiden. Diese neue Regelung ist umstritten: Niki Lauda, Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender, befindet, sie sei „für die Würscht'“. – Der Motorsport-Szene in Österreich haben sich Helmut Lackner, Mitarbeiter am Technischen Museum Wien, und sein Team im Rahmen eines aufwändigen Projektes gewidmet. Mehr als eine halbe Million Fotos zweier Fotografen – Dokumente des österreichischen Motorsport-Geschehens – wurden für eine Online-Foto-Schau innerhalb von zweieinhalb Jahren durchgesehen. 160.000 sind dafür ausgewählt worden.

Der Motorsport sei ein männliches Phänomen, so Lackner. Frauen müsse man „mit der Lupe suchen“. Letztlich sei man, was die Schau betreffe, auf eine Zahl von 15 Rennfahrerinnen gekommen. Etwa 350 Personen wurden mit Kurz-Biographien in die Foto-Schau aufgenommen, zudem recherchierten Lackner und sein Team Details zu wichtigen Motorsport-Veranstaltungen. Ihm persönlich gefallen die frühen Fotos von Rennsport-Legenden wie dem dreifachen Formel-1-Weltmeister Niki Lauda (s. oben) und Jochen Rindt am besten. Mit Hilfe eines Spezialgeräts aus Japan wurden die Analog-Fotos digital erfasst. Die Arbeiten erwiesen sich als sehr rechercheintensiv – auch auf Internetquellen wurde zurückgerufen. Was die aktuelle Diskussion um Wissensplattformen wie Wikipedia anbelangt, sieht Lackner vieles auch kritisch. Es habe Vorteile, dass vieles an Literatur rasch im Netz verfügbar sei, dennoch seien haptische Quellen (Bücher etc.) weiterhin unverzichtbar.

Einen großen Wandel gab es in Szene im Gefolge der Ölkrise 1973 und der Diskussion über schwere Unfälle im Motorsport, so Lackner. Viele Rennen seien daraufhin eingestellt worden. Als Alternative hätten dann Oldtimer-Rennen stattgefunden. ExpertInnen meinen, dass früher das Fahrvermögen des/der Einzelnen mehr gezählt habe, um Titel zu gewinnen, als heute, wo die Technik viel entscheidender ist. Es bleibt abzuwarten, welcher Formel-1-Star heuer den Weltmeister-Titel holen wird. – Wie es Helmut Lackner gelungen ist, die Fotorechte für das Internet zu bekommen, verrät er im „Wissenschaftsradio“. Und: Es gibt eine spannende Reportage aus dem ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Wachau-Ring (Melk) zu hören. Fahrer Julian Hiebler erzählt über seinen Traum, 2017 an der österreichischen Drift-Challenge teilzunehmen, und gibt einen Tipp ab, wer der nächste Formel-1-Weltmeister wird.

Link zur Fotoschau „Motorsport in Österreich“: http://www.technischesmuseum.at/motorsport-in-oesterreich

Der Podcast zum Nachhören:

 

Foto-Credit: Arthur Fenzlau / Technisches Museum Wien

Bildlegende (Veranstaltung): Internationales Auto- und Motorrad-Rennen am Flugplatz Zeltweg / Zeltweg-Spielberg

Datum: 17.08. 1975

 

 


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