Deutschkenntnisse durch Muttersprachenunterricht

Written by on 21. Januar 2015

Rund ein Fünftel aller Schüler hierzulande hat eine andere Umgangssprache als Deutsch. Etwa 80 Sprachen sind an Österreichs Schulen vertreten. Leider wird diese Vielfalt zu wenig genutzt. Kinder aus Familien mit Migrationsgeschichte können oft weder ihre Muttersprache noch Deutsch perfekt. Das Geheimnis liegt darin, die Kinder erst in der Muttersprache zu stärken – danach in Deutsch.

Mithilfe von Sprach-Stands-Tests hat man festgestellt, dass Kinder mit Migrationshintergrund häufig weder ihre Umgangssprache noch Deutsch sehr gut können – vorausgesetzt ihre Umgangssprache ist nicht sowieso Deutsch. Durch Studien hat man aber ebenso herausgefunden, dass das Erlernen einer Sprache dann viel leichter fällt, wenn man die Muttersprache perfekt beherrscht. Kinder aus Familien mit Migrationsgeschichte sind hier stark benachteiligt, wenn sie an den Schulen keine Möglichkeit dazu haben, in ihrer Muttersprache alphabetisiert zu werden – das heißt, richtig lesen und schreiben zu lernen.

An der Neuen Mittelschule in der Schopenhauerstraße wird den Schülern genau das ermöglicht. Gerda Reißner ist Klassenvorstand der mehrsprachigen 4B. Sie unterrichtet Deutsch, Geschichte, Biologie, Englisch und Berufsorientierung. Gemeinsam mit zwei Muttersprachenlehrern setzt Reißner ein dreisprachiges Unterrichtskonzept um: Frau Maja Jurčić unterstützt die Kinder auf Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (kurz: BKS) und Herr Yilmaz Göksel hilft den türkischsprachigen Kindern. Im Unterricht kommt es auch vor, dass sich die Kinder gegenseitig helfen – beispielsweise bei Vokabeln oder der Aussprache.

Der beitrag von Stephanie Anko zum Nachhören:

©[airunique] via pixabay.com


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