The Connection: Sprungbrett für Migranten

Written by on 3. Dezember 2014

Junge Migranten schreiben fast doppelt so viele Bewerbungen wie Österreicher, bis sie einen Job finden. Das hat eine neue Studie gezeigt. Ein Grund dafür ist möglicherweise das fehlende Netzwerk, wenn es um den Österreichischen Arbeitsmarkt geht. Ein kleines Cafe in Wien will das ändern. 

Maddalena ist Mentorin im Cafe “The Connection”. Für sechs Monate hat sie sich hier mit dem 17 jährigen Hesam getroffen, der im Cafe gearbeitet und jetzt eine Lehrstelle gefunden hat. „Das war für mich wie ein verfrühter Geburtstag“, beschreibt Maddalena ihre Freude über Hesams Ausbildungsplatz. „Einfach weil es fast schon utopisch ist, dass ein jugendlicher mit Migrationshintergrund hier in sechs Monaten eine Lehrstelle findet.“

Vor drei Jahren ist Hesam allein aus Afghanistan nach Österreich gekommen. Genau das hat es für den Jugendlichen so schwierig gemacht hier eine Lehrstelle zu bekommen. Denn während österreichische Familien gut vernetzt sind, fehlt es Jugendlichen mit Migrationshintergrund oft am nötigen Netzwerk. Hier will das Cafe “The Connection” helfen. Jugendliche können für je sechs Monate als Kellner arbeiten, Deutsch lernen und so ihren Lebenslauf verbessern. Darüber hinaus werden Kurse und Workshops für die Jugendlichen angeboten.

„Wir haben freiwillige Deutschlehrerinnen und Trainer, die mit den Jungen und Mädchen  Sprachkurse machen aber auch Bewerbungsworkshops, Kurse zum Thema Umgang mit Geld oder Berufsorientierungskurse“, sagt Valerie Mühlenburg, die Gründerin des Cafe „The Connection“. „Darüber hinaus gibt es ein Mentorenprogramm, wo den Jugendlichen ein Erwachsener zur Seite gestellt wird. Der hilft ihnen einfach bei Bewerbungsschreiben oder kann ihnen manchmal ein Freund sein, der zuhört und sie berät.“

Maddalenas sechs Monate mit Hesam sind schon um, trotzdem wollen sich die beiden weiterhin treffen. „Es hat wirklich sehr gut gepasst bei uns“, erzählt Maddalena. „Und Hesam hat jetzt schon seine nächsten Ziele, wo ich ihn natürlich auch unterstütze, sofern er das braucht.“

© The Connection


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