Ringen um Googles Marktmacht

Written by on 29. April 2015

Der EU-„David“ gegen den „Goliath“ Google – derzeit gibt es einen Machtkampf zwischen diesen beiden. Die EU wirft dem Konzern vor, seine Marktmacht zu missbrauchen und Angebote aus dem eigenen Online-Shop gegenüber anderen Anbietern zu bevorzugen. Auf Google könnte eine Milliardenstrafe zukommen.

Der Vorwurf gegenüber Google lautet, dass in der Treffer-Auflistung der Suchmaschine eigene Angebote gegenüber denen der Konkurrenz bevorzugt sind. Ein Beispiel ist der eigene Online-Shopping-Dienst. Der Konzern hebt Produkte aus dem eigenen Geschäft prominent hervor, andere Angebote hätten das Nachsehen, meint die EU-Kommission. Google hat jegliches Fehlverhalten bisher abgestritten. Die EU erwägt nun eine gesetzliche Neuregelung für diesen Sektor.

Die EU nimmt Google aber auch wegen dem Betriebssystem Android unter die Lupe. Android ist kostenlos. Hersteller müssen aber Gebühren zahlen, wenn sie Google-Dienste wie Maps auf ihren Geräten anbieten wollen. Dann muss das gesamte Paket gebucht werden. Brüssel stört sich an dieser Praxis. Der Konzern verweist darauf, dass Android ganz ohne Google verwendet werden kann. Apps wie Amazon, die in Konkurrenz zu Google-Diensten stehen, seien für Android-User leicht verfügbar.

Der Grüne Bundesrat und Web-Experte Marco Schreuder  vermisst generell ein politisches Vorgehen, das mehr Wettbewerbsvielfalt ermöglicht: „Ich halte die Vorgehensweise der EU gegenüber Google für nicht intelligent, weil am Ende der Konsument entscheidet, welche Dienste am besten sind. Es fehlt eine IT-Strategie, eine Art Silicon Valley zu schaffen.“ Start-Up-Projekte im Bereich der Suchmaschinen müssten also beispielsweise geschaffen werden, um mehr Alternativen zu Googles Diensten zu schaffen.

©[Jijithecat] via Wikimedia Commons


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