Brutal bierig

Written by on 18. Dezember 2014

Ohne Bier ist ein Schweinsbraten nur halb so gut. Wie wäre es mit einem Pale Ale, Stout oder Steinbier? Neue Bierstile sind in Österreich immer beliebter. Die Produkte von Kleinbrauereien drängen auf den Markt. Geschmack und Qualität stehen im Vordergrund. Zum zweiten Craftbierfest laden am Wochenende heimische und internationale Bierbrauer in die ehemalige Ankerbrotfabrik zum Gustieren ein. (Foto-Credit: craftbierfest.at)

Bier ist in Österreich das beliebteste alkoholische Getränk. Im europaweiten Vergleich zählt Österreich zu den Spitzenreitern im jährlichen Pro-Kopf Konsum. Der Österreicher trank im Jahr 2013 im Schnitt 103,5 Liter Bier. Damit belegen wir im Europaranking den zweiten Platz hinter Tschechien. Märzen und Pilsbiere werden bevorzugt getrunken. Doch kreative neue Bierstile, bei denen der Geschmack sich merklich vom industriellen Einheitsbier abhebt, werden immer beliebter. Am zweiten österreichischen Craftbierfest kann der Interessierte an die 300 Bierspezialitäten von insgesamt 67 Kreativbrauereien aus In- und Ausland verkosten.

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(c) Craftbierfest.at

Craftbier kann mehr

Craftbier zeichnet sich vor allem durch seine Hochwertigkeit und seine besondere Herstellung aus. In den 70er Jahren entstanden in den USA erste Craftbierbrauereien. Später schwappte der Trend nach Europa über. “Craft” kommt von Handwerk und steht für einen traditionellen Brauvorgang, bei dem das Bier ungefiltert bleibt. Die bewusste Abgrenzung von großen Konzernen ist ein Merkmal dieser Brauereien. Qualität steht vor Quantität. Für Mutige gibt es bereits Biere mit Zutaten wie Chilis, Holunderblüten oder auch Ingwer. Zu Hopfen, Malz und Wasser werden im Brauvorgang weitere Ingredienzien hinzugefügt. Braumeister tüfteln oft lange an einer bestimmten Rezeptur bis sie trinkbar ist. Besonders beliebt sind Indian Pale Ales (IPA). Hierbei handelt es sich um helle, relativ starke Biere. Der hohe Gehalt an Hopfen und der sehr fruchtige Geschmack zeichnen sie aus. Aber auch andere Bierstile werden zunehmend gefragter. Immer öfters findet man in heimischen Kühlschränken ein Stout oder Porterbier vor.

Auf dem Weg in ein neues Brauzeitalter

Bier ist im Wandel. In Österreich zeigt sich das vor allem durch die vielen innovativen und kreativen Ideen heimischer Bierbrauer. So möchten auch die Brauer der jungen Biermarke „Brew Age“ ein neues Brauzeitalter einläuten. Thomas Mauer, Mitbegründer der Biermarke, hat hohe Ansprüche was das Bier betrifft. „Es soll qualitativ höchstwertig sein und den Leuten neue Geschmackswelten eröffnen. Unser Bier soll mehr können als das Herkömmliche aus dem Supermarkt.“ Begonnen hat das ambitionierte Bierprojekt im eigenen Garten. Omas Kochtopf musste als Braukessel herhalten, die Anleitung kam aus dem Internet. Das Ergebnis hat überzeugt: „Da unser selbstgebrautes Bier überraschend gut ankam, haben wir beschlossen im größeren Stil zu produzieren. Der Aufwand bleibt nämlich der gleiche, egal ob man 20 oder 10.000 Liter herstellt.“

(c) Brew Age

(c) Brew Age

Zurück zum Ursprung bewegt sich die heimische Brauszene. Bier soll mehr können als lediglich Durst zu löschen. In Gourmetkreisen avanciert es bereits zum Genussmittel. So bieten einige Lokale in Wien zu ihren Menus schon Bier-, anstatt einer Weinbegleitung an. Wer jetzt schon Lust auf verschiedene Bierstile hat, der sollte dieses Wochenende auf jeden Fall in der ehemaligen Ankerbrotfabrik vorbeischauen.

Alle weiteren Informationen findet ihr unter

http://www.craftbierfest.at/oder http://www.brewage.at.

 

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