Grundsteinlegung für Simon Wiesenthal Institut

Written by on 7. Januar 2015

Das Simon Wiesenthal Institut für Holocaustforschung wurde im Jahre 2008 gegründet. Seitdem ist es am Desider-Friedmann-Platz in provisorischen, von der Israelitischen Kultusgemeinde zur Verfügung gestellten Räumen, untergebracht. Im November kam es zur Grundsteinlegung des neuen Gebäudes am Rabensteig 3. (c) VWI

Die Grundsteinlegung für ein eigenes, vierstöckiges Gebäude, das ausschließlich dem Simon Wiesenthal Institut gewidmet werden soll, erfolgte im September. Die alten, sehr beengten Räume, am Desider-Friedmann-Platz ließen kaum mehr Raum für die Forschung und die Bibliothek, die musste teilweise schon ausgelagert werden. Persönlichkeiten aus Politik und Forschung kamen zusammen und feierten diesen Tag.

Grundsteinlegung

(c) Ouriel Morgenstztern

 

Dort soll in Zukunft neben dem umfassenden privaten Archiv von Simon Wiesenthal auch das der shoarelevante Teil des Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) untergebracht, digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Nicht nur für das Institut ein Erfolg. Auch die Kultusgemeinde sieht darin ein Zeichen gegen Antisemitismus. Für Raimund Fastenbauer, Generalsekretär der IKG, ist die Umsiedelung ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Hass und Rassismus: „Es ist zwar kein neuer Akzent, aber es ist ein wichtiges Zeichen, für die wichtige Aufarbeitung dieser tragischen Zeit. Wir haben mit Genugtuung gesehen, dass sowohl vom Bund als auch von der Gemeinde Wien diese Arbeit gefördert wird.“

Bela Rasky, Geschäftsführer des Instituts, erwartet sich vor allem einen leichteren Weg ihre Forschung an die Öffentlichkeit heranzutragen. Doch dazu fehlt, trotz der umfassenden Förderungen durch Stadt und Bund, Geld: „Die wirkliche Herausforderung wird sein, noch mehr Projekte an Land zu ziehen. Wir sind zwar sehr großzügig gefördert vom Staat und Bund, da wird es aber nicht mehr geben. Da müssten wir uns um neue Finanzierungsquellen bemühen, was nicht leicht sein wird. Wir hoffen, dass das neue Gebäude hat einen gewissen Status mitbringt und vielleicht kommen wir so an mehr Geld heran.“.

Für Simon Wiesenthal selbst wäre die Errichtung des Institutgebäudes ebenfalls ein voller Erfolg. Immerhin war es er selbst, der zu Lebzeiten die Gründung forciert hat, damit sein persönliches Archiv für die Nachwelt aufbewahrt und weiterhin erforscht werden kann.

Wiesenthal Büro

© Horst Tappe

 

 


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