Rassismus in Österreich

Written by on 15. November 2022

Sprachliche und kulturelle Vielfalt gehören seit jeher zur Geschichte Österreichs und der Stadt Wien. Viele junge Menschen leben in Familien, die oft kulturelle Wurzeln außerhalb Österreichs haben. Dadurch kommt es zu einem kulturellen Austausch diverser ethnischer Gruppen innerhalb eines Landes. Trotz diesem positiv betrachteten kulturellen Zuwachs, begegnen den  Menschen anderer ethnischer Herkunft oder Hautfarbe in vielen Bereichen des Lebens Vorurteile und Diskriminierungen. Das ist Rassismus, der auch in Österreich noch existiert. Oft nicht offensichtlich nach außen getragen, aber unterschwellig in der Einstellung vieler Menschen verankert, spricht man hier vom sogenannten Alltagsrassismus. Unter anderem gegen diesen strukturellen Rassismus hat sich das Volksbegehren von „Black Voices“ Ende September gerichtet.


„Black Voices“ Volksbegehren

Das Team des "Black Voices" Volksbegehrens

Das „Black Voices“ Team ©Minitta Kandlbauer                                                                     

619. Das ist die Zahl an Stimmen, die dem “Black Voices” Volksbegehren gefehlt haben, um im Nationalrat behandelt zu werden. Das Volksbegehren setzt sich für die Repräsentation Schwarzer Menschen in der Gesellschaft ein und fordert einen anti-rassistischen Umgang mit allen People of Colour in Österreich. Das “Black Voices” Volksbegehren ist das einzige aus dieser Woche, das es nicht geschafft hat. Im Gegensatz dazu hat ein Volksbegehren, das uneingeschränkte Barzahlung fordert, knapp über eine halbe Million Unterschriften. Warum es in Österreich nach wie vor antirassistische Arbeit benötigt und welche Rolle die Polizei hierbei spielt, damit hat sich Irina Wieser in dieser Sendung genauer beschäftigt.

 

Josef Böck ©Irina Wieser

Im Beitrag haben wir uns nicht nur mit einen der Initiator:innen des „Black Voices“ Volksbegehren unterhalten, sondern auch mit Professor Dr. Walter Sauer von der Universität Wien sowie Josef Böck, einem ehemaligen Kriminalbeamten und Leiter des Vereins „Fair und Sensibel Österreich“. Der Verein wurde im Zuge der Polizeigewalt im Fall Marcus Omofuma Anfang der 2000er Jahre gegründet, um die Beziehung zwischen der Black Community und Polizist:innen zu verbessern und vorherrschende Vorurteile abzubauen.

 

Studiogespräch

Wir hatten auch einen sehr interessanten Studiogast zu Besuch und zwar Ramazan Yildiz vom Verein ZARA. Der Verein leistet Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit zur Prävention von Rassismus und steht für die Gleichberechtigung aller Menschen ein, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung und ethnischer bzw. sozialer Zugehörigkeit. An sie kann man sich wenden, wenn man Rassismus erlebt oder beobachtet hat. ZARA dokumentiert alle Fälle und bietet kostenlose juristische sowie psychosoziale Beratung für Betroffene an. Marius Schedlberger hat Ramazan Yildiz bei uns im Studio begrüßen dürfen.

 

Mehr zum Verein ZARA und seiner Arbeit findet ihr hier hier auf ihrer webpage zara.or.at.

Header-Foto: ©Irina Wieser


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